Dienstag, 12. Juni 2007

Das große Sterben der Heringbabys

Die im Sommer sonst so von Touristen und Partyschlagzeilen verwöhnte Insel Sylt war die letzten Tage ausnahmsweise durch ein nicht so erfreuliches Thema in den einschlägigen Zeitungen dieser Republik vertreten. Überall las und sah man von dem großen Heringssterben an der Küste von Westerland und Wenningstedt. Sogleich dachte der geneigte Ökobürger an ein Vorzeichen des Klimawandels.
Allerdings ist dieses Phänomen nur allzu natürlich. Zum Einen herrschte tagelang ein Ostwind auf der Insel. Das Oberflächenwasser wird dadurch in die Nordsee geschoben und das Tiefenwasser kommt an die Küste. Durch die Algenblüte ist der Sauerstoffgehalten im Moment allerdings sehr niedrig. Ein Phänomen, welches an den frühen Tagen des beginnenden Sommers eher häufiger auftritt und der Hauptgrund ist, warum die Heringe vom Regen in die Traufe kommen. Die Millionen Babyheringe halten sich nämlich normalerweise nicht so dicht an der Küste auf. Das dem so ist, liegt wiederum an Ökobürgers Freund, der Makrele. Diese streift grade in Schwärmen durch die Nordsee und sucht nach Nahrung. Und auf Platz eins ihrer Futterhitliste steht der Hering. Die Heringe kommen also nur an die Küste, um sich vor Ihren natürlichen Fressfeinden zu verstecken.

Die neusten Berichte gehen davon aus, das der Anblick tausender verendeter Heringe in den nächsten Tagen durchaus noch mal vorkommen kann. Die Lage bessert sich allerdings. Der Wind lässt nach.
Somit dürften die Heringe, Bewohner und Touristen bald wieder durchatmen können.

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